1. Das Gerät
Bei der Omega Saftpresse handelt es sich um eine vertikale Saftpresse, die ähnlich wie die bekannten horizontalen Saftpressen mit einer großen Pressschnecke arbeitet. Der Vorteil bei dieser Saftpresse ist eindeutig die vertikale Form, wodurch das Gerät wesentlich platzsparender in der Küche aufgestellt werden kann. Dieser Entsafter presst im Gegensatz zu zentrifugenbetriebenen Entsaftern den Saft langsam aus dem Obst. Das geschieht, indem das Schneckengewinde das Obst oder Gemüse langsam und somit vitaminschonend auspresst. Bei einem Zentrifugalentsafter hingegen wird das Gemüse und Obst zunächst mit einer Reibescheibe in kleine Stücke zerrieben und anschließend der Saft herausgeschleudert. Bei diesem Vorgang gerät viel Sauerstoff in den Saft, was nicht nur zu einer verminderten Haltbarkeit des Safes, sondern auch zu extremer Schaumbildung führt und dazu, dass kein homogener Saft entsteht. Bei der Omega-Saftpesse hingegen arbeitet sich die Schnecke mit 80 Umdrehungen in der Minute langsam in das Obst hinein.[asa ratings]B00BBYJNWK[/asa]
Das ist natürlich zeitaufwendiger, ein Vorteil ist jedoch, dass dieses Gerät sehr leise arbeitet. Die Einfüllöffnung ist bei diesem Entsafter recht klein, was ein Vorschneiden des Pressguts erforderlich macht und natürlich auch Zeit kostet. Werden zu große Stücke in die Maschine gegeben, verkanten diese sich in der Pressschnecke. In diesem Fall muss das Gerät ausgeschaltet werden und die Rückwärtstaste gedrückt werden. Diese sorgt dafür, dass das Gewinde im Inneren sich kurz rückwärts bewegt und sich so verkantete Obst- und Gemüsestücke lösen. Zu dem Gerät wird ein Stößel mitgeliefert, mit welchem das Obst und Gemüse durch den Einfüllschacht herunter bis zur Presse gestoßen werden kann. Der Einsatz dieses Stößels ist prinzipiell nicht nötig, es sei denn, man gibt Kräuter oder Gräser in das Gerät, also Dinge, die zu leicht sind, um den Einfüllschacht herunterzufallen. Wenn das Obst entsaftet wurde, kommt aus einer der beiden Öffnungen am Gerät der frische Saft und aus der Anderen der Trester. Das hat den Vorteil, dass der Trester sich außerhalb des Geräts befindet und nicht das ganze Gerät auseinandergebaut werden muss, wenn der Tresterbehälter voll ist.
Die Bedienung ist insgesamt sehr einfach, jedoch klappt der Zusammenbau erst nach einiger Übung reibungslos, da sich in dem Behälter, in welchem der Saft gepresst, ein Sieb, das Gewinde und eine Halterung befinden. Auf dem Gehäuse befinden sich, ebenso wie auf der Halterung und dem Sieb, Punkte. Diese Punkte müssen nebeneinanderliegen, sonst kann das Gerät nicht verschlossen werden. Der Saft des Gerätes ist nahezu frei von Schaum, ist homogen und hat eine hervorragende Qualität. Der Saft sollte dennoch, um nicht zu viel an Vitaminen und Nährstoffen zu verlieren, nicht länger als vier Stunden aufbewahrt werden. Zudem sollte man bei diesem Entsafter beachten, dass sich in dem Saft sehr kleine Fruchtfasern befinden. Werden Orangen hierdurch gepresst, hat man einen Saft mit Fruchtfleisch. Bei anderen Obstsorten ist der Anteil nicht ganz so hoch. Das ist bei diesem Gerät eindeutig ein Nachteil, denn gerade für diejenigen, die eine Saft-Kur machen möchten steht jetzt ein weiterer Arbeitsschritt an, denn hierzu muss der Saft durch ein feines Sieb gegossen werden. Im Alltag stört dieser Anteil an Fruchtfleisch wenig, jedoch sind Saftpressen, die den Saft pressen und ein Sieb eingebaut haben das alle Fasern heraussiebt wesentlich teurer und auch wesentlich größer.
2. Reinigung
Auch wenn es anfangs nicht so aussehen mag, dauert die Reinigung des Gerätes tatsächlich nur wenige Minuten. Nach der Benutzung des Gerätes wird der gesamte obere Teil, also die Einfüllöffnung und der Bauch des Gerätes herausgedreht. Wenn die Spüle weit entfernt steht, sollte dieses Oberteil jetzt auf ein Tablett gelegt werden, damit nicht die ganze Küche vertropft wird. Jetzt können die Einzelkomponenten voneinander gelöst und unter fließendem Wasser gereinigt werden. Zu dem Gerät wird eine kleine Bürste, die das Aussehen einer zu großen Zahnbürste hat, mitgeliefert. Mit diesem kann man die Drehschnecke und die Teile des Geräts reinigen, die mit dem Saft oder dem Trester in Berührung gekommen sind.
Das geht recht schnell, auch wenn das Gerät hier im Bezug eine kleine Schwachstelle hat. Der Ausgang, aus welchem der Trester herauskommt, ist durch die Bürste nicht erreichbar, weil diese zu dick ist. Gemüsestücke kann man mit dem Stiel der Bürste herausfischen und mit Wasser nachspülen. Jedoch befindet sich hier am Ausgang ein kleiner gelber Gummi, sodass man, je nachdem welches Gemüse entsaftet wurde, nicht erkennen kann, ob es sich um Gemüsereste handelt, oder ob das Gummi verfärbt wurde. Besondere Aufmerksamkeit sollte man dem kleinen Sieb schenken. Hierin sammeln sich Fruchtfasern, die mit der Bürste entfernt werden müssen. Nach der Reinigung sollte das Gerät abtropfen, wodurch es nicht gleich wieder zusammengebaut werden kann.
Jedoch gibt es an dem Gerät viele kleine Stellen, sodass ein Abtrocknen wenig erfolgreich wäre. Wird das Gerät innerhalb weniger Stunden wieder eingesetzt, ist es ausreichend, ein großes Glas Wasser in das Gerät zu geben. Neben den Bestandteilen des Geräts muss aber auch der Trester- und Saftbehälter gereinigt werden. Das geht jedoch auch innerhalb weniger Sekunden. Ein Nachteil ist unter Umständen, dass die Komponenten nicht in der Spülmaschine gereinigt werden können, was jedoch auch nicht notwendig ist, da die Einzelteile sehr schnell unter klarem Wasser gesäubert werden können.
3. Qualität
Der Entsafter macht einen hochwertigen und robusten Eindruck. Die Teile aus Kunststoff sind sehr massiv, sie verfärben sich jedoch insbesondere dann, wenn Karotten entsaftet werden und vermutlich erst recht bei Roter Beete. Der Entsafter ist durchaus für den täglichen Gebrauch geeignet und kann prinzipiell auch mehrmals täglich genutzt werden. Jedoch darf hier der Faktor Zeit nicht außer Acht gelassen werden, da hier das Obst und Gemüse gewaschen und klein geschnitten werden muss. Bei Äpfeln muss das Kerngehäuse entfernt werden und sehr hartes Obst oder Gemüse muss sehr klein geschnitten werden. Erst dann können die kleinen Stücke langsam in das Gerät gegeben werden. Das Gerät ist also nicht unbedingt dafür geeignet, schnell der ganzen Familie ein Glas Saft zum Frühstück zuzubereiten.
4. Preis
Prinzipiell handelt es sich um einen sehr hochwertigen Entsafter zu einem angemessenen Preis. Der Entsafter kostet etwa 360 Euro. Die Preisspanne bei Entsaftern ist jedoch enorm. So gibt es bereits Geräte für 30 Euro und auch welche für 600 Euro. Der Norwalk Juicer, der nur in den USA bestellt werden kann, kostet über 2000 Dollar, was verdeutlicht, welche Preisunterschiede es in diesem Bereich gibt. Und natürlich machen sich hier auch qualitative Unterschiede bemerkbar.
Jedoch dürfte für Laien auch geschmacklich nicht erkennbar sein, was den Preis von über 2000 Dollar rechtfertigt. Die Angel Saftpresse, die in Deutschland oft als Vergleich zum Norwalk Juicer herangezogen wird, kostet immer noch um die 1000 Euro. Bei der Omega Saftpresse handelt es sich also um eine hochwertige Saftpresse zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Vergleichbare Geräte, die mit der gleichen Technik arbeiten, sind in der Regel etwa 200 Euro teurer. Hier steht jedoch weniger der Preis als der gesundheitliche Nutzen im Vordergrund, mit welchem die Hersteller der hochpreisigen Geräte werben. Aus diesem Grund ist das Preis-Leistungs-Verhältnis – wenn eine lange Lebensdauer gegeben ist – durchaus als gut zu bewerten.
5. Lieferumfang
Die Saftpresse wird mit einem Stößel, einer Reinigungsbürste, 2 Auffangbehältern für den Saft und den Trester und zwei Einsätzen geliefert. Bei den Einsätzen handelt es sich um Siebe, es wird ein großes und ein feines Sieb geliefert. Leider befindet sich bei dem Gerät nur eine sehr dürftige Beschreibung, Videos im Internet sind wesentlich aufschlussreicher. So kann man auch erfahren, dass das feine Sieb dann eingesetzt wird, wenn man Säfte machen möchte. Bei dem etwas gröberen Sieb hingegen soll es sich um einen Smoothie-Einsatz handeln.
Zu dem Gerät werden meines Wissens nach keine Rezepte geliefert, jedoch gibt es eine kurze, allgemeine Beschreibung, in der steht, welche Obst- und Gemüsesorten mit dem Gerät entsaftet werden können. Jedoch fehlt hier die Information, dass der Entsafter auch zur Herstellung von Mandelmilch genutzt werden kann. Bananen können mit diesem Gerät nicht entsaftet werden, jedoch dürfte das aufgrund der festen Konsistenz und des geringen Wasseranteils bei keinem Gerät funktionieren.
6. Fazit
Bei dem Omega Entsafter handelt es sich um ein preisgünstiges und platzsparendes Gerät, das locker mit weitaus kostenintensiveren Geräten mithalten kann. Ein Nachteil ist sicherlich der hohe Faseranteil im gepressten Saft, der im alltäglichen Gebrauch weniger stört als bei gezielten Therapien wie der Gerson-Therapie oder beim Saftfasten, bei denen der Körper nicht mit Ballaststoffen belastet werden soll. Das Gerät eignet sich hervorragend für 1-2 Personen, die gerne etwas Zeit in ihre Gesundheit investieren möchten und gerne hochwertige Säfte genießen. Große Familien, die schnell eine hohe Saftausbeute erwarten, können an diesem Gerät verzweifeln, da dieses mit 80 Umdrehungen in der Minute recht langsam entsaftet. Zudem nimmt die Vorbereitung einige Zeit in Anspruch.
Ein eindeutiger Vorteil ist die Option, Gräser und Kräuter pressen zu können, die jedoch mit dem Stößel in das Gerät eingebracht werden müssen. Hier ist eine Kombination aus Obst oder Gemüse mit den Kräutern und Gräsern alleine im Bezug auf die Saftausbeute sinnvoll. Die Reinigung geht unerwartet schnell von der Hand, jedoch sollten diejenigen, die nicht auf die Reinigung in der Geschirrspülmaschine verzichten möchten, auf ein anderes Gerät zurückgreifen. Die Säfte, die dieses Gerät herstellt, sind alleine optisch aufgrund ihrer Homogenität ein Highlight. Geschmacklich überzeugen die Säfte durch ihre intensiven Aromen, die beim Pressen erhalten bleiben.