Fragen die man sich vor dem Kauf stellen sollte:
- Wie oft soll der Zentrifugenentsafter genutzt werden?
- Wie viele Personen trinken frischen Obst- oder Gemüsesaft?
- Welche Früchte oder welches Gemüse sollen hauptsächlich entsaftet werden?
- Wie viel möchte man für den Entsafter ausgeben?
- Wie hoch soll die Saftausbeute sein?
- Wie groß darf der Zentrifugenentsafter maximal sein?
- Sollen die Einzelteile in der Spülmaschine gereinigt werden?
- Ist die Reinigung einfach zu bewerkstelligen?
- Möchte man in eine Sammelkaraffe entsaften, oder direkt in ein Glas?
- Sollen die Früchte ganz in den Entsafter passen, oder möchte man sie vorher zerkleinern?
Zentrifugenentsafter werden in den unterschiedlichsten Größen und in verschiedenen Preisklassen angeboten. Man hat bei der breit gefächerten Auswahl die Möglichkeit, genau den Zentrifugenentsafter finden zu können, der perfekt auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Unterschiedlich große Einfüllöffnungen
Bei der Konzipierung neuerer Zentrifugenentsafter haben die Hersteller darauf geachtet, dass die Einfüllöffnungen besonders groß dimensioniert sind. Bei den meisten Entsaftern lassen sich ganze Äpfel, unzerteilt in die Zentrifuge drücken. Eine große Einfüllöffnung erleichtert zwar die Vorbereitung des Obstes und des Gemüses, das entsaftet werden soll, ist aber nicht immer von Vorteil. Trotz starker Motoren müssen Zentrifugen sehr hart arbeiten, wenn ganze Äpfel entsaftet werden sollen. Manchmal reibt ein harter Apfel so fest auf der Reibefläche der Zentrifuge, dass Reibungshitze entsteht. Nicht selten ist feiner, aufsteigender Rauch erkennbar.
Das ist genau das, was vermieden werden möchte. Hitze zerstört Vitamine und die sollten nach Möglichkeit in ganzer Fülle erhalten bleiben. Zudem ist es auch nicht gesund, wenn die Apfelkerne durch die Reibefläche der Zentrifuge zerrieben werden und mit in den Saft gelangen. Es ist daher anzuraten, egal wie groß die Einfüllöffnung ist, manche Obst- und Gemüsearten ein wenig zu zerkleinern, und zu entkernen, bevor sie in den Entsafter kommen. Man sollte daher die Kaufentscheidung nicht einzig und allein von der Größe der Einfüllöffnung abhängig machen.
Unterschiedliche Motorleistungen und Geschwindigkeiten
Gerade bei Zentrifugenentsaftern kommt es sehr auf die Zentrifugengeschwindigkeit und die Motorleistung an. Zentrifugenentsafter, die dem Nutzer unterschiedliche Geschwindigkeitsstufen bieten, sind besonders empfehlenswert. Kartoffeln und Äpfeln benötigen bei der Entsaftung eine höhere Geschwindigkeit, als sehr saftige, weiche Früchte. Zentrifugenentsafter werden mit unterschiedlichen Entsaftungstechniken angeboten. Ältere Zentrifugenentsafter haben keinen Tresterbehälter. Vom Prinzip her sind sie mit einer Wäscheschleuder zu vergleichen. Diese Art Entsafter sind besonders gut für Äpfel und Kartoffeln geeignet.
Diese werden durch den Einfüllschacht mithilfe des Stopfers auf die Reibefläche gedrückt. Durch die Rotation der Zentrifuge werden die Früchte zu einem feinen Mus verrieben. Durch die Fliehkraft der Zentrifuge wird das Fruchtmus gegen das umlaufende Gitter geworfen und der Saft ausgeschleudert. Da es keinen Tresterbehälter gibt, bleibt der Trester an der Zentrifugenwand kleben und wird so lange geschleudert, bis der Entsafter ausgestellt, geöffnet und vom Trester befreit wird. Die Saftausbeute ist bei diesen älteren Modellen wesentlich höher, da der Trester länger entsaftet werden kann und nicht innerhalb kürzester Zeit in den Tresterbehälter geschleudert wird.
Bei den neueren Zentrifugenentsaftern ist das Zentrifugenprinzip ähnlich. Inmitten der Zentrifuge befindet sich ebenfalls eine Reibfläche. Das Fruchtmus wird nach dem Reiben allerdings durch die Fliehkraft an das konisch verlaufende Sieb geschleudert. Der Saft der Früchte kann durch das Sieb genauso ablaufen, wie bei den älteren Zentrifugenmodellen. Allerdings ist das Zentrifugensieb nach oben offen, sodass der Trester sich irgendwann von den Siebwänden löst und von der Zentrifuge in den Tresterbehälter geworfen wird. Als Nutzer hat man keinen Einfluss darauf, wie lange das Fruchtmus im Sieb verbleibt und wann es in den Tresterbehälter geworfen wird.
Bei einigen Entsaftermodellen ist das Fruchtmus nur so kurz im Zentrifugensieb, dass es noch voller Saft im Tresterbehälter landet. In diesem Fall empfiehlt es sich, das Fruchtmus aus dem Tresterbehälter noch ein- oder zweimal, erneut in die Zentrifuge zu geben, damit die Saftausbeute gesteigert wird. Neue Zentrifugenentsafter geben den Nutzern oft die Möglichkeit, unterschiedliche Zentrifugengeschwindigkeiten wählen zu können. Dies hat den Vorteil, dass man bei weichen, sehr saftigen Früchten eine geringere Drehgeschwindigkeit wählen kann, damit das Fruchtmus länger in der Zentrifuge verbleiben kann und nicht so schnell in den Tresterbehälter geworfen kann.
Aufgrund dieser Modellunterschiede ist es wichtig, dass man sich vorher Gedanken macht, welche Fruchtsorten man hauptsächlich entsaften möchte, damit das Zentrifugenprinzip genau auf die Fruchtsorten abgestimmt ist. Ältere Zentrifugen, die keinen Tresterbehälter besitzen, können zwar auch für die Entsaftung weicher Früchte verwendet werden, allerdings ist die Saftausbeute eher gering. Beim Entsaften von Trauben z. B. setzten sich die Schalen und Kerne der Früchte an den Zentrifugenwänden ab und verhindern den Ablauf des Saftes. Die Zentrifuge muss dann oft angehalten und entleert werden und der Trester ist noch sehr saftig. Wer hat schon Lust, diesen dann noch einmal mit einem Mulltuch auszupressen?
Gewicht, Größe und Verarbeitung
Bei Zentrifugenentsaftern arbeiten große Zentrifugenkräfte, die nicht zu unterschätzen sind. Ein großer, recht schwerer Zentrifugenentsafter hat daher einen bedeutend besseren Stand, als kleine, kompakte Geräte. Bei den älteren, kleineren Zentrifugenentsaftern, die keinen Tresterbehälter besitzen, kann es daher während der Entsaftung dazu kommen, dass diese auf der Arbeitsfläche wandern. Aus diesem Grund ist es oft notwendig, dass man zu zweit entsaftet. Eine Person füllt das Obst ein und die andere Person hält den Entsafter fest. Dies ist zwar mühsam, wird aber gerne in Kauf genommen, wenn die Saftausbeute bei Äpfeln, Möhren und Kartoffeln größer ist.
Beim Kauf sollte man daher auch auf das Gewicht von einem Entsafter achten und eher schwere Geräte auswählen. Damit ein Zentrifugenentsafter eine lange Lebensdauer hat, sollte er stabil verarbeitet sein. Der Deckel eines Entsafters muss fest verschlossen werden können, damit das Fruchtmus während der Entsaftung aus dem Entsafter nicht herauskommen kann.
Vor dem Kauf sollte man daher testen:
- wie der Deckelverschluss konzipiert ist
- ob der Deckel fest schließt
- ob die Arretierung stabil und nicht bruchgefährdet ist
Lässt sich der Entsafter einfach reinigen?
Jede Art von Entsafter muss nach der Benutzung komplett gereinigt werden. Damit ein Zentrifugenentsafter gereinigt werden kann, muss er komplett auseinandergenommen werden. Vor dem Kauf sollte man daher die infrage kommenden Geräte auseinander- und wieder zusammenbauen. Nicht selten wird ein Zentrifugenentsafter nur wenig genutzt, weil die Demontage so kompliziert ist.
Bei der Demontage einer Zentrifuge sollte darauf geachtet werden, dass:
- das Gerät logisch aufgebaut ist und man für den Zusammenbau nicht immer in die Bedienungsanleitung schauen muss
- alle Einzelteile einfach zu entnehmen sind
- keine hakeligen Konstruktionen vorhanden sind
- die Oberflächen des Entsafters glatt sind, damit sie sich besser reinigen lassen
- keine scharfkantigen Ecken zu finden sind
- die Demontage, Reinigung und der Zusammenbau schnell, einfach und zeitsparend ist
Bei den meisten Zentrifugenentsaftern werden Metall- und Kunststoffteile in Kombination verwendet. Für die meisten Bestandteile reicht eine leichte Spülmittellauge zur Reinigung aus. Allerdings sollte man wissen, dass in Obst und Gemüse oft sehr farbintensive Pigmente vorhanden sind, die den Entsafter auf Dauer verfärben können. Dies ist kein Qualitätsmangel, sollte aber beim Kauf berücksichtigt werden. Wer keine rötlichen oder bräunlichen Verfärbungen auf seinem Entsafter haben möchte, sollte sich daher eher für dunkle (schwarze) Entsafter entscheiden, als für helle Entsafter (weiß, beige).
Bei den neueren Zentrifugenentsaftern sind häufig Saftkaraffen im Lieferumfang enthalten. Diese werden direkt auf den Saftauslauf gesetzt, damit kein Tropfen des wertvollen Saftes auf die Arbeitsfläche tropfen kann. Bei den meisten Herstellern sind die Saftkaraffen aus transparentem Kunststoff. Diese verfärben sich im Laufe der Zeit ebenfalls, auch wenn sie nach der Nutzung sofort und intensiv gereinigt werden. Die Inhaltsstoffe von Äpfeln, Möhren, Rote Beete, Paprika, Kirschen und Holunderbeeren sind besonders farbintensiv, daher sind sie auch so gesund. Man sollte daher nicht verzweifeln, wenn sich Teile des Entsafters mit der Zeit verfärben.
Vorteile neuerer Zentrifugenentsafter:
- einfache Bedienbarkeit
- fester Stand
- einfache Reinigung
- integrierter Tresterbehälter mit großem Volumen
- evtl. verschiedene Geschwindigkeitsstufen
- einfache Tresterentnahme
- große Einfüllöffnung
- kürzere Vorbereitungszeit der Früchte
Nachteile neuerer Zentrifugenentsafter:
- größerer Platzbedarf
- höhere Anschaffungskosten
- je nach Fruchtsorge eine geringere Saftausbeute
- etwas größerer Reinigungsaufwand
Vorteile älterer Zentrifugenentsafter:
- geringerer Platzbedarf
- günstigere Anschaffungskosten
- hervorragende Saftausbeute bei Äpfeln, Möhren und Kartoffeln
- sehr stabile Bauweise
- der Trester von Möhren und Kartoffeln kann für Kartoffel-/Möhrenpuffer oder Kartoffelknödel verwendet werden
- einfach zu reinigen
Nachteile älterer Zentrifugenentsafter:
- wandern während des Entsaftens über die Arbeitsfläche
- kleine Einfüllöffnung
- unterschiedliche Geschwindigkeiten sind nicht möglich
- schlechte Saftausbeute bei saftigen, weichen Früchten
- Früchte müssen zeitaufwendig zerkleinert werden
Bei der Auswahl eines Zentrifugenentsafters sollte man sich daher viel Zeit nehmen, damit man wirklich das Modell findet, das zu einem passt. Frische Säfte aus einem Zentrifugenentsafter sind nicht nur gesund, es macht auch Freude diese herzustellen. Damit die Freude nicht getrübt wird, sollte der Entsafter genau den persönlichen Bedürfnissen entsprechen. Single- oder Zweipersonenhaushalte finden bei Zentrifugenentsaftern mehr Auswahl, als Großfamilien oder Gartenbesitzer.
Wer seinen Entsafter oft und lange beanspruchen möchte, sollte sich nach Modellen umschauen, die auch in der Gastronomie verwendet werden. Gartenbesitzer, die einen Großteil der eigenen Obsternte entsaften möchten, können mit einem handelsüblichen Zentrifugenentsafter schnell an die Grenzen stoßen. Handelsübliche Zentrifugenentsafter sind eher für kleine Mengen konzipiert. Die Motoren würden überhitzen, wenn sie für einen Dauereinsatz genutzt würden. Bei den handelsüblichen Zentrifugenentsaftern gibt es aber auch Größenunterschiede. Es werden kleinere Modelle für kleine Haushalte angeboten, und größere Modelle für größere Familien. Es macht daher Sinn, wenn man sich vor dem Kauf die Zeit nimmt, die technischen Daten der unterschiedlichen Entsafter zu vergleichen.