Die Reinigung eines Entsafters ist von entscheidender Wichtigkeit, egal, um welche Entsaftervariante es sich handelt.
Alle Entsaftervarianten können nur die ausgewählten Obst- und Gemüsesorten entsaften, wenn die Zellstruktur dieser zerstört wird. Dies kann mechanisch oder durch Dampf und Hitze geschehen. Der Trester, der nach dem Entsaften übrig bleibt, besteht daher immer aus recht trockenen Obst- und Gemüseresten, bei den die Zellstrukturen zerstört sind.
Aufgrund dieser zerstörten Zellstrukturen treten immer noch geringe Mengen an Obst- oder Gemüsesäften aus, die zumeist sehr viele Pigmente enthalten. Die Tresterreste trocknen sehr schnell am Entsafter an, wenn sie nicht sofort nach der Entsaftung entfernt werden. Aufgrund der Entsaftung und des daraus erklärbaren geringen Flüssigkeitsgehalts trocknen Tresterreste bedeutend schneller als frisches Obst. Es ist daher absolut empfehlenswert, den Entsafter nach der Entsaftung direkt auseinanderzunehmen.
Einweichen kann hilfreich sein
Wer seinen Saft nach dem Entsaften schnell trinken möchte, sollte zumindest das Reibsieb (von einem Zentrifugenentsafter) in Wasser einweichen, damit die Obstreste nicht antrocknen können. Es reicht, wenn man die Spüle voll kaltem Wasser laufen lässt und die Einzelteile des Entsafters einfach nur einweicht. Dann kann man in Ruhe seinen frischen Saft trinken, bevor dieser Vitamine und Inhaltsstoffe verliert.
Manche Entsafter werden mit einer kleinen Reinigungsbürste ausgeliefert. Sollte diese nicht mehr vorhanden sein oder im Lieferumfang nicht inbegriffen, kann eine einfache Zahnbürste gute Dienste leisten. Die feinen Siebe und Reibflächen von Zentrifugenentsaftern können mithilfe einer kleinen Bürste perfekt gereinigt werden. Dies geht aber nur, wenn die Pflanzenfasern noch nicht angetrocknet sind. Wer seinen Entsafter direkt nach der Benutzung mit kaltem Wasser abspült, braucht keinen großen Zeitaufwand für die Reinigung einzurechnen. Zumeist lassen sich die Saft- und Tresterreste einfach mit kaltem Wasser abspülen. Ein Schwamm, ein weiches Tuch oder eine Spülbürste kann den Rest erledigen. Bei stärkeren Verschmutzungen kann eine leichte Spüllauge zu Hilfe genommen werden.
Abtrocknen oder nicht?
Die Kunststoffteile von Entsaftern haben häufig so eine glatte Oberfläche, dass man sie noch nicht einmal abtrocknen muss. Das Spülwasser läuft normalerweise schnell herunter und die letzten Wassertropfen sind innerhalb weniger Sekunden abgetrocknet. Bei den Metallteilen sollte man etwas sorgfältiger abtrocknen, damit keine Wasserflecken entstehen. Bei der Trocknung der Reibefläche muss man vorsichtig sein. Die Reibflächen von Entsaftern sind sehr rau und scharfkantig. Weiche Tücher oder Trockentücher können schnell unansehnlich werden, wenn sich Fäden bei der Abtrocknung der Reibfläche entstehen. Es ist daher besser, wenn man das Trockentuch nicht über die Reibfläche schiebt, sondern diese nur vorsichtig abtupft.
Die meisten Einzelteile von einem Entsafter sind spülmaschinenfest. Wer sich die Arbeit der Säuberung sparen möchte und die Einzelteile seines Entsafters in die Spülmaschine legt, kann trotzdem eine böse Überraschung erleben. Die Tresterreste sind sie erst einmal angetrocknet, lassen sich dann auch nicht von einer Spülmaschine entfernen. Es geht also nichts um eine sofortige Abspülung mit klarem Wasser, wenn man mit der Entsaftung fertig ist. Da damit schon fast die meiste Arbeit erledigt ist, lohnt es sich nur in den seltensten Fällen, die Spülmaschine für die Reinigung zu benutzen.
Vorsicht, Schimmelbildung!
Die Reinigung eines Entsafters ist in der Regel sehr einfach, wenn die Tresterreste noch nicht angetrocknet sind. Trotzdem muss genau darauf geachtet werden, dass sich in keiner Nische Tresterreste verfangen und ankleben. Es kann dadurch zu unerwünschten Schimmelbildungen kommen. Daher sollte man einen Entsafter nur in Bereichen reinigen, die gut beleuchtet sind und jedes Teil nach der Reinigung von allen Seiten betrachten.
Das Gerät selber, vorhandene Dichtungen usw. sollten mit einem feuchten, weichen Tuch abgewischt werden, damit man sich sicher sein kann, keine Tresterreste übersehen zu haben. Neuere Entsafter werden oft in sehr dunklen Farbtönen angeboten. Das ist auf einer Art sehr praktisch, weil eventuelle Verfärbungen durch Pflanzenpigmente nicht sichtbar sind. Auf der anderen Seite muss man aber genauer hinschauen, damit keinerlei Anhaftungen unentdeckt bleiben. Sobald ein Entsafter nicht richtig gereinigt ist, kann es nicht nur zu Schimmelbildungen kommen, der Entsafter beginnt auch, muffig zu riechen. Keime können dann die Qualität des Saftes nachhaltig beeinträchtigen.
Man sollte daher nicht nur den gereinigten Entsafter mit den Augen prüfen, sondern auch vor jeder Benutzung einen Geruchstest machen. Sobald ein unnatürlich muffiger Geruch zu erkennen ist, sollte man den Entsafter auf Verschmutzungen überprüfen, bevor man diesen erneut zum Entsaften benutzt. Gerade in den warmen Sommermonaten, während der Erntezeiten, kann ein verschmutzter Entsafter auch Tiere (Ameisen, Fliegen, Wespen) anziehen. Eine sorgfältige Hygiene bei der Säuberung ist allerdings das ganze Jahr über wichtig.
Vorsichtiger Einsatz von Reinigungsmitteln
Bei jedem Entsafter, der häufig genutzt wird, finden sich Verschmutzungen, die eigentlich keine sind. Es handelt sich hierbei zumeist um Verfärbungen, die durch die farbintensiven Pigmente unterschiedlicher Obst- und Gemüsesorten hervorgerufen werden. Diese Verfärbungen sind mit herkömmlichen Spülmitteln und Schwämmen kaum zu entfernen. Da es sich hierbei nicht um einen Hygienemangel handelt, brauchen Verfärbungen eigentlich nicht beachtet zu werden. Wer sich trotzdem an den unansehnlichen Farbspuren stört, sollte mit Bedacht an die Entfernung gehen.
Im Handel werden ziemlich aggressive Putzmittel angeboten, die auf Kunststoff oder Metall zu Materialveränderungen führen können. Es kann durchaus sein, dass dann zwar die Verfärbungen heller werden, die Kunststoff- und Metallteile des Entsafters dann matt oder fleckig werden. Aus diesem Grund ist auch von der Benutzung einer Drahtbürste oder Stahlwolle abzuraten. Manche Chemikalien können sich auch bei gründlicher Reinigung an versteckten Stellen im Entsafter absetzen und den Saft bei der nächsten Benutzung kontaminieren. Man sollte daher nur sehr vorsichtig mit reinigenden Chemikalien experimentieren.
Solange es sich bei einer Verschmutzung nur um eine optische Beeinträchtigung handelt, braucht man nicht so viel Energie in die Beseitigung zu setzen. Jeder Eigentümer eines Entsafters kennt dieses Problem. Niemand, der seinen Entsafter wirklich häufig verwendet, würde derartige Verfärbungen mit einer Verschmutzung verwechseln. Genauso, wie ein wahrer Teetrinker weiß, dass der Tee aus einer Kanne, die “Patina” besitzt, viel besser schmeckt.
Der unbedenkliche Einsatz von traditionellen Hausmitteln
Wer sich mit Verfärbungen auf seinem Entsafter absolut nicht anfreunden möchte, kann auf traditionelle Hausmittel zurückgreifen. Viele der stark färbenden Pflanzenstoffe sind fettlöslich, wie z. B. das farbintensive Karotin der Möhren. Die Pigmente lassen sich mit Fett in gewissem Maße ablösen. Man sollte daher hin und wieder mit einer Speckschwarte über die verfärbten Teile des Entsafters wischen und das Fett dann mit einer heißen Spülmittellauge abwaschen. Auf dieselbe Art und Weise kann man auch Verfärbungen auf Küchentüchern und Kleidungsstücken entfernen, wenn beim Entsaften mal etwas von dem farbintensiven Saft auf die Stoffe gelangen sollte. Bei der Reinigung von Kleidung und Tüchern benötigt man allerdings keine Speckschwarte, sondern einfach ein wenig Margarine. Prophylaktisch kann man von Anfang an einen Entsafter nach jeder Entsaftung mit einer Speckschwarte oder Öl abreiben, damit es gar nicht erst zu intensiven Verfärbungen kommen kann.
Besonders hartnäckige Verfärbungen kann man auch mit einer starken Sodalauge oder mit Essigessenz vom Entsafter entfernen. Allerdings muss man vorher an einer verdeckten Stelle prüfen, ob das Material des Entsafters die Hausmittel verträgt. Da Sodalauge (Natronlauge) und Essigessenz die Haut sehr austrocknet, kann man diese ohne Gummihandschuhe nicht verwenden. Bei besonders hartnäckigen Flecken kann man aus Soda und Wasser eine Paste anmischen und diese auf die Verfärbungen streichen. Nach etwa 30 Minuten kann die Masse abgespült werden und der Fleck mit einem Spülschwamm nachbearbeitet werden.
Sollte es bei einem Entsafter trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, zu einem Schimmelbefall kommen, sind Natron und Essigessenz ebenfalls bestens geeignet, diese zu entfernen. Zugleich wird der Entsafter bei der Reinigung mit diesen Hausmitteln desinfiziert. Nach dem Abspülen mit kaltem Wasser kann es zu keiner Gesundheitsgefährdung kommen. Essigessenz und Natron können sich nirgends festsetzen und zu einer Gesundheitsgefährdung führen. In verdünnter Form sind sie für den menschlichen Organismus absolut unbedenklich.
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