Frisch gepresste Säfte haben unterschiedliche Vorteile gegenüber dem Verzehr der ganzen Fruch. Doch welche sind das genau und gibt es auch Nachteile?
Menschen, die ihre Säfte frisch pressen, fragen sich häufig selbst oder werden durch ihre Umwelt gefragt, warum sie das Obst und Gemüse denn nicht am Stück essen würden. Sicher ist das die natürlichste und möglicherweise auch beste Art Vitamine, Mineralien, Enzyme und Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Frisch gepresste Säfte sollten daher keinesfalls als Ersatz für den Genuss von frischem Obst und Gemüse angesehen werden, sondern als Ergänzung. Für Menschen, die kein Obst oder Gemüse mögen, können frisch gepresste Säfte jedoch die einzige Möglichkeit sein, ihren Bedarf an Vitaminen, Enzymen und Mineralien auf eine natürliche Art zu decken.
Warum Säfte trinken und nicht Früchte essen?
Um einen Liter Saft pressen zu können, werden je nach Qualität und Frische etwa 2-3 kg Obst und Gemüse benötigt. In der Saftpresse oder im Entsafter wird dieses Obst und Gemüse zerrieben oder zerkleinert und der Saft herausgepresst. Die Faserstoffe werden entfernt. Das hat den Vorteil, dass nun die wichtigen Stoffe aus den Pflanzen aufgenommen werden können, ohne dass der Darm mit 1-2 kg zusätzlichen Ballaststoffen belastet wird. Wird Obst und Gemüse in dieser Menge als Ganzes gegessen, muss der Körper beziehungsweise der Darm die Arbeit des Entsafters übernehmen und die Faserstoffe von den wertvollen Inhaltsstoffen trennen, die dann durch den Körper aufgenommen werden. Die Ballaststoffe verbleiben im Darm. Dort übernehmen sie die wichtige Aufgabe, die Peristaltik anzuregen und für eine gesunde Verdauung zu sorgen. Der Nachteil ist jedoch, dass nicht alle Nährstoffe im Saft enthalten ist.
Säfte als schnell verdauliche Ergänzung zu ganzem Obst und Gemüse
Prinzipiell konnte bis vor einigen Jahren davon ausgegangen werden, dass diejenigen, die viel frisches Obst und Gemüse essen, sich gesund und ausgewogen ernähren auch ausreichend mit Vitaminen, Mineralien und Enzymen versorgt sind. Leider stimmt diese Annahme nicht mehr ganz. Wir leben in einer globalisierten Welt, unser Obst und Gemüse kommt, auch wenn es ein Bio-Siegel trägt, aus der ganzen Welt. Dort wird es unreif geerntet und reift auf dem Weg hierher mehr schlecht als recht und meist ohne Sonnenlicht nach. Die kurzen Wachstumsphasen sorgen für einen immensen Verlust an Vitaminen. Hinzu kommt, dass die Böden, auf denen die Pflanzen sich befinden, wenn es denn natürliche Erde ist und keine chemisch hergestellten Nährstofflösungen, ausgelaugt und unzureichend mineralisiert sind. Aus diesem Grund hat unser heutiges Obst und Gemüse, insofern es nicht selbst angebaut wird, wesentlich weniger Vitamine und Mineralstoffe. Unser Körper hingegen hat noch immer denselben Bedarf wie vor 100 Jahren. Durch Säfte kann dieser Bedarf ergänzend zum Genuss der ganzen Früchte, gedeckt werden, ohne dass der Darm mit zusätzlichen Ballaststoffen belastet wird.
Spritzmittel und Pestizide
Auch wenn empfohlen wird, Obst und Gemüse aus biologischem Anbau zu verwenden, so ist es dennoch ein Fakt, dass nicht alle Menschen ausschließlich auf Obst und Gemüse aus biologischem Anbau zurückgreifen können. Manche wohnen in ländlichen Gegenden, in denen nicht alles angeboten wird, bei anderen hingegen ist das finanziell nicht möglich. Aber auch biologisches angebautes Gemüse kann, auch wenn mit geringeren Mengen, belastet sein. Beim Entsaften wird davon ausgegangen, dass die Gifte in den Fasern verbleiben und somit der Saft frei von Pestiziden und Spritzmitteln oder zumindest weniger belastet ist.